fühlen

Eigentlich total verrückt, dass der moderne Mensch im Laufe seiner Erziehung die unterschiedlichsten Dinge erlernt, das Wissen und das Verständnis für den Körper, die Sexualität und die Gefühlswelt aber eher gering ausgeprägt ist. Wissen wir so wenig über uns selbst? Oder stehen wir vor einem Tabu?
artikeltrennstrich
Gut, schauen wir uns die Gefühlswelt näher an.
Im Laufe der Geschichte bis heute gibt es ungemein viele, sich vielfach auch widersprechende Theorien über Begriff und Klassifizierung von Gefühlen bzw. Emotionen. So benennen die einen die Gruppen, die uns auch aus dem Alltagsleben spontan einfallen, wie Freude, Wut, Angst und Trauer und die anderen stellen das „Lust-Unlust-Prinzip“ in den Vordergrund.

Diese Uneindeutigkeit legt aber gerade die Deutung von Gefühlen als individuelle bzw. subjektive Bewusstseinsqualitäten oder Ichzustände nahe.
Was sagt denn die Individualpsychologie dazu?
Das beim menschlichen Säugling aufgrund seiner Hilflosigkeit vorhandene Minderwertigkeitsgefühl sah Begründer Alfred Adler als positiven Antrieb für Wachstum und Entwicklung und er führte die Erziehbarkeit des Menschen darauf zurück. Erst negative Faktoren in seiner Entwicklung verändern das positive Minderwertigkeitsgefühl zu einem entwicklungshemmenden Minderwertigkeitskomplex.
Aha!
artikeltrennstrich
Weiter: Mit Emotionen beschäftigen sich unter anderem Biologie, Neurologie und Hirnforschung, Philosophie, Kulturwissenschaften, Physiologie, Psychiatrie, Psychologie, Religion, Soziologie und Verhaltensforschung.
Wow, das scheint ja ein ganz schön komplexes Thema zu sein!
Auf jeden Fall scheint die ganze Sache eng mit der Entwicklung der Menschheit und des einzelnen Menschen zu tun zu haben.
Schauen wir also mal bei der Evolutionären Emotionsforschung nach, da die sich ja der Menscheitsentwicklung widmen müsste.
Die sagt:“..die angeborenen Emotionen haben sich im Laufe der Stammesgeschichte durch das Zusammenwirken von Evolutionsfaktoren (Mutation, Selektion u.a.) zu ihrer heutigen Form entwickelt. Dies geschah, weil die Emotionen (bzw. die aus ihnen resultierenden Verhaltensweisen) ihren Akteuren oder deren Verwandten Überlebens- und Fortpflanzungsvorteile – allgemein: Selektionsvorteile – boten.“
Klingt ja sehr nach Instinkten, oder?
Wer hat schon mal ein Seminar über Ursachen von Stress oder den entsprechenden Vortrag im Rahmen einer Rehabilitationsmaßnahme besucht? Wenn ich mich recht erinnere, habe ich dort gelernt, dass Stress durch die dauerhafte innere Anregung unserer Instinkte entsteht, die aus starken Gefühlen wie z.B. der Angst interpretieren es bestehe Lebensgefahr für mich und meine Sippe, und dann alle meine Kräfte mobilisieren, die mir helfen dem Säbelzahntiger zu entkommen.
Soweit zu dem Anteil Neandertaler in mir.
artikeltrennstrich
Da sehe ich schon wieder die Chance für ein Selbstexperiment: Wenn ich weiß, das meine Gefühle dazu führen können, dass meine Instinkte Amok laufen und ich dann gestresst bin, könnte ich doch hier etwas mehr Verantwortung für meine Gefühle übernehmen.

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